Kant, Kritik der Urteilskraft



C. Beisbart, Sommersemester 2007, Dienstag, 14 - 16, HDZ, CDI 122, Teilgebiete: B1, C3, C4.

Seminarankündigung:


„Hiermit endige ich also mein ganzes kritisches Geschäft.“ schreibt Kant in der Vorrede zu seiner „Kritik der Urteilskraft“. Diese Kritik, die 1790 zum ersten Mal im Druck erschien, folgt der „ Kritik der reinen Vernunft“ sowie der „Kritik der praktischen Vernunft“. In dem Seminar wollen wir wichtige Teile von Kants dritter Kritik lesen, interpretieren und diskutieren.

Aber worum geht es eigentlich in Kants „Kritik der Urteilskraft“?

Die dritte Kritik hat mit der Urteilskraft das Vermögen zum Thema, das Besondere unter das Allgemeine zu fassen. Dieses Vermögen vermittelt zwischen dem Verstand, der nach Kant unsere Erfahrung begrifflich strukturiert, und der Vernunft, die uns etwa vorschreibt, den kategorischen Imperativ zu befolgen. Die „Kritik der Urteilskraft“ stellt daher ein interessantes Bindeglied zwischen Kants theoretischer und praktischer Philosophie dar.

Näherhin gliedert sich die „Kritik der Urteilskraft“ in zwei Teile. Der erste Teil, die „Kritik der ästhetischen Urteilskraft“ ist Urteilen gewidmet, in denen wir etwas schön oder erhaben nennen. Dieser Teil entwickelt, was man eine philosophische Ästhetik nennen kann. Er hat etwa auf Schiller einen großen Einfluß gehabt. Im zweiten Teil - er ist mit „Kritik der teleologischen Urteilskraft“ überschrieben - versucht Kant zu zeigen, daß teleologisches Denken, das etwas auf einen Zweck bezieht, in der Erkenntnis der Natur einen gewissen Platz hat.

Im Seminar wollen wir uns vor allem mit der „Kritik der ästhetischen Urteilskraft“ beschäftigen. Dieser Teil von Kants dritter Kritik ist auch verständlich, wenn man die anderen beiden Kritiken nicht im Detail kennt. Dabei können wir auf Wunsch auch Schillers „Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen“ und Hegels Vorlesungen über Ästhetik hinzuziehen. Überblicksmäßig wollen wir aber auch die anderen Teile der dritten Kritik kennenlernen.

Für Kernfachstudierende im Modellstudiengang B.A. kann das Seminar in Modul 3, Modul 6 oder 7 eingebracht werden. Komplementfachstudierende können damit in Modul 11 Punkte erwerben.

Im Rahmen der LPO 2003 paßt das Seminar in die Module 2, 4, 7 und 8. Zuordnungen: B1, C3, C4.



Wichtige Informationen:


Seminarunterlagen
Materialien zu den Sitzungen